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Wildcampen in Schweden: Was ist erlaubt und was nicht?

03.05.2024

In diesem Beitrag erklären wir, worauf du beim Wildcampen und Freistehen in Schweden achten solltest und wie du die schönsten Stellplätze in der Natur findest. Außerdem verraten wir, woran du denken solltest, wenn du mit einem Camper in Schweden unterwegs bist.

Ein weißer Mercedes Sprinter Camper steht im Wald vor einem See beim Wildcampen in Schweden

Die Autorinnen Anna und Anne

Anna und Anne teilen ihre persönlichen Erfahrungen aus ihrer zweimonatigen Reise durch Schweden. Auf ihrem Blog perspektivan.de findest du viele weitere nützliche Tipps, vor allem zu ihrer bisher größten Reise mit dem eigenen Camper auf der berühmten Panamericana.

Wildcamping: Ist es in Schweden erlaubt?

Wildcampen ist in Schweden für Zelte und nicht-motorisierte Reisende dank des sogenannten Jedermannsrechts, auch bekannt als Allemansrätten, erlaubt. Das Jedermannsrecht gibt dir die Freiheit, inmitten der atemberaubenden Landschaft zu campen, Beeren und Pilze zu sammeln, in Seen und Flüssen zu schwimmen und die Natur in vollen Zügen zu genießen.

Ein weißer Mercedes Sprinter Camper steht im Wald vor einem See beim Wildcampen in Schweden

Gilt das Jedermannsrecht auch für Wohnmobile?

Nein, das Jedermannsrecht gilt nicht für Wohnmobil- oder Wohnwagenfahrer. Motorisierte Fahrzeuge sind offiziell vom Jedersmannsrecht ausgeschlossen und Wildcampen mit einem Wohnmobil ist in Schweden nicht legal. Trotzdem wird es an einigen Orten geduldet, solange man sich rücksichtsvoll ist und ein paar Regeln beachtet.

Regeln und Etikette beim Wildcampen in Schweden

Folgende Punkte solltest du beim Wildcampen beachten:

Natur bewahren:Verursache keinen Schaden an der Vegetation und verlasse den Platz sauber.
Respektvoll gegenüber Mensch und Tier verhalten: Alle wollen die schöne Natur Schwedens in Ruhe genießen, Krawall und Remmi-Demmi passen dort nicht hin.
Privatgrund respektieren: Parke nicht auf Privatgrund und blockiere keine Wege.

Wohnmobil Stellplätze in der Natur in Schweden finden

Es gibt einige Möglichkeiten, um schöne Stellplätze in der Natur zu finden. Die beste Camping App für Europa ist park4night. Mit dieser App findest du nicht nur Campingplätze, sondern auch Stellplätze zum Freistehen und Wildcampen in Schweden. Außerdem gibt es in dieser App noch viele weitere nützliche Informationen von Campern für Camper, wie Orte zum Frischwasser auffüllen, Entsorgungsstationen oder wo du den nächsten Waschsalon findest.

Kennst du das Konzept Landvergnügen aus Deutschland? Dieses Konzept gibt es auch in Schweden und heißt dort Swede Stops: Du kannst beispielsweise mit deinem Camper kostenlos auf Bauernhöfen stehen. Um die Stellplätze von Swede Stops nutzen zu können, musst du dir nur den Stellplatzführer kaufen. Darin sind alle teilnehmenden Höfe und Gastgeber aufgeführt. Auf diese Weise kannst du nicht nur das Land, sondern auch die Menschen noch ein bisschen besser kennenlernen.

Auch die Google Maps Satellitenansicht ist hilfreich, um schöne Plätze in der Natur zu finden. Mit dieser Funktion kannst du dir aus der Vogelperspektive die Umgebung genauer ansehen und geeignete Stellplätze ausfindig machen.

Es gibt auch die Möglichkeit, hundertprozentig legal zu campen und trotzdem das Gefühl von Freistehen zu haben: In Schweden gibt es sehr schöne Natur-Campingplätze, die sich quasi wie Wildcamping anfühlen.
Der große Vorteil: Du kannst dort völlig legal und sorgenfrei stehen, solange du möchtest.
Wir haben auch noch einen Tipp, wenn du besonders günstig und trotzdem legal in Schweden campen möchtest. Du kannst mit dem Wohnmobil auch auf manchen öffentlichen Parkplätzen, Picknickplätzen (auf Schwedisch = picknickplatser) oder Wanderparkplätzen übernachten, sofern keine expliziten Verbote dagegen sprechen.
Wir persönlich haben die Erfahrung gemacht, dass es im Süden Schwedens schwerer war, geeignete und schöne Plätze zum Übernachten in der Natur zu finden. Diese Region ist relativ dicht besiedelt und wir haben häufig an Wanderparkplätzen oder am Eingang von Nationalparks übernachtet. Diese Plätze waren zwar nicht immer so idyllisch, wie man es sich vielleicht vorstellt. Der Vorteil war aber, dass wir so am nächsten Morgen direkt am Ausgangspunkt für schöne Wandertouren waren.
Je weiter wir nach Mittel- und Nordschweden in weniger dicht besiedelte Gebiete gefahren sind, desto einfacher haben wir einsame Plätze mitten in der Natur gefunden.

Ist Wildcampen in Schweden gefährlich?

Nein, Wildcampen in Schweden ist generell nicht gefährlich. Dennoch haben wir einige Tipps, die du für deine eigene und die Sicherheit anderer beim Wildcampen in Schweden beachten kannst:

  • Vor der Dunkelheit ankommen: Suche dir vor Einbruch der Dunkelheit einen Platz für die Nacht. Bei Tageslicht erkennst du mögliche Hindernisse und kannst dir generell einen guten Eindruck vom Platz verschaffen.
  • Höre auf dein Bauchgefühl: Hast du bei einem Platz ein komisches Bauchgefühl, dann fahre weiter und suche dir einen anderen Stellplatz.
  • Achte auf den Untergrund: Bei der Suche nach Stellplätzen zum Wildcampen wirst du manchmal in entlegenen Gegenden unterwegs sein. Manche Offroad-Pisten führen über Matsch oder nasse Wiesen. Schau dir den weichen Untergrund am besten erst zu Fuß an, bevor du weiter fährst und eventuell stecken bleibst.
  • Beachte Feuerverbote: Hast du einen schönen Wildcamping-Platz auf einer Wiese, am See oder am Waldrand gefunden und möchtest ein Lagerfeuer machen, dann informiere dich vorher, ob ein Feuerverbot in dieser Region herrscht. In einigen schwedischen Naturschutzgebieten und zu bestimmten Jahreszeiten darf aufgrund der großen Brandgefahr kein Feuer entzündet werden.
  • Offline-Karten herunterladen: Bei unserer Tour durch Schweden waren wir häufiger in Gebieten ohne Empfang. Lade dir am besten vorher bei Google Maps eine offline Karte für die Regionen herunter, in denen du unterwegs sein möchtest.

Was sollte man beachten, wenn man ein Wohnmobil zum Wildcampen in Schweden mietet?

Wenn du dir einen Camper von Rental Holidays aussuchst, um in Schweden wild zu campen, dann achte darauf, dass das Wohnmobil möglichst autark ist. Je unabhängiger du von Camping-Infrastruktur bist, desto länger kannst du in der Natur bleiben.
Konkret bedeutet das, dass dein gemieteter Camper neben einer Schlaf- und Kochmöglichkeit auch mit einer guten Energieversorgung, ausreichend großen Frischwasser- und Abwassertanks sowie optimalerweise mit einer Trockentrenntoilette ausgestattet sein sollte.
Der Vorteil von Trockentrenntoiletten ist, dass sie kein Wasser und keine Chemie brauchen und in der Regel seltener entleert werden müssen, als Chemie-Toiletten. Ähnlich verhält es sich mit dem Grauwasser: Hat der Mietcamper einen großen Grauwasser-Tank, dann hast du länger Zeit, bis du ihn entleeren musst. Grauwasser ist das Abwasser, welches beispielsweise beim Spülen oder Händewaschen entsteht. Entsorgungsstationen für Toilette und Grauwasser findest du in Schweden über die App park4night.
Hast du nun den perfekten Camper gefunden und möchtest mit der Fähre von Deutschland nach Schweden reisen, dann frage den Besitzer nach den konkreten Fahrzeugmaßen. Diese benötigst du für die Buchung des Fährtickets.
Und noch ein weiterer Tipp: Bei größeren Wohnmobilen empfehlen wir, dass du dir die Fahrzeugmaße auf einem Zettel notierst und ins Handschuhfach legst. Bei Brückendurchfahrten oder schmalen Passagen ist es Gold wert, wenn du schnell nochmal nachlesen kannst, wie hoch das Auto eigentlich ist.

Fazit: Wildcamping in Schweden

Wildcampen in Schweden ist mit motorisierten Fahrzeugen offiziell nicht erlaubt. An manchen Orten wird es aber dennoch geduldet. Wer sich respekt- und verantwortungsvoll verhält, der kann ein unvergessliches Wildcamping-Erlebnis in einem der schönsten Länder Europas genießen.
Wenn du lieber legal campst und dabei trotzdem das Wildcamping-Gefühl in der schwedischen Natur erleben möchtest, dann können wir dir Naturcampingplätze oder auch Landvergnügen in Schweden empfehlen.
Übrigens: Freistehen wird nicht nur in Schweden, sondern auch in einigen anderen Ländern geduldet. In unserem Artikel "Wildcampen in Europa” erfährst du, welche Länder sich zum Wildcampen eignen.